Seit September 2017 sind wir nahe der Großstadt Montería aktiv. Nach anfänglicher punktueller Soforthilfe haben wir uns entschieden, in dem Armenviertel "Chocolate"ein Bildungs- und Freizeitzentrum aufzubauen, das Anlaufpunkt und Schutzraum für mehr als 130 Kinder und Jugendliche werden soll.
Zentrale Säulen unserer Arbeit in Chocolate sind, wir schon mehrfach erwähnt, Bildung und Freizeitgestaltung. Dabei soll aber natürlich die direkte, persönliche Arbeit mit den Kindern – der Umgang mit ihren Sorgen und Problemen – nicht zu kurz kommen. Wichtig ist es für uns auch, die Eltern einzubeziehen sowie eine Struktur aus Freiwilligen und Teamleitern ("Multiplikatoren") aufzubauen, die unsere Projektleiterin vor Ort unterstützen.
Das Haus soll an mindestens 4 Tagen pro Woche geöffnet sein. Im "Regelbetrieb" finden die Kinder hier immer einen Ansprechpartner, der für sie ein offenes Ohr hat, aber sie beispielsweise auch bei ihren Hausaufgaben unterstützt. Natürlich können die Kinder auch andere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung im Haus oder auf dem dazugehörigen Gelände wahrnehmen.
Aktuell gibt es monatlich eine Veranstaltung ("Aktivität") zu einem spezifischen Thema. Sobald die Baumaßnahmen abgeschlossen sind und sich das Projekt konsolidiert hat, wollen wir die Aktivitäten weiter ausbauen. Zudem finden schon jetzt an mehreren Tagen in der Woche Unterrichtsstunden zu unterschiedlichen Themen statt (z.B. Umgang miteinander oder zum Zusammenleben).
Obwohl wir es anfangs nicht unbedingt der Fokus unserer Arbeit war, zeigt sich immer mehr, dass es zum Wohle der Kinder nicht nur notwendig ist, die Eltern zur Unterstützung in das Projekt einzubeziehen, sondern diesen auch gewisse Standards zu vermitteln. Dies können z.B. Hilfestellungen zum Thema Erziehung sein (Vermeidung von Gewalt!), aber auch Praktisches wie Erste Hilfe.
Marcela ist die Leiterin unseres Projekts in Chocolate, kann sich aber natürlich nicht um alles kümmern – schon gar nicht um alle Kinder! Deshalb sind wir auf die Unterstützung von Eltern und Freiwilligen angewiesen. Zudem bilden wir seit einiger Zeit so genannte lideres (Teamleiter) unter den älteren Kindern aus, die bei der Betreuung der Kleinen eine tragende Rolle spielen.